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Chronik

Der Beginn

In Neuburg standen nach dem 2.Weltkrieg in drei Lokalen Billardtische. Je ein Brett im Café Doferl, im Arcoschlößchen und im Hotel und Gasthof zur Rennbahn. Es waren durchwegs alte Bretter, die ein gutes Spiel kaum mehr zuließen. Trotzdem fanden sich immer wieder Billardspieler in diesen Lokalen zusammen, die in diesem eleganten Spiel ihren Zeitvertreib suchten. Die Freude an diesem problematischen, aber ebenso wundervollen Spiel mit den zwei weißen und einer roten Kugel ließ diese Männer nun hauptsächlich in der “Rennbahn” zusammenkommen.

1954 gründeten dann Karl Lanig, Josef Blaschke, Rudolf Schäfer, Ernst Weiß, Rudolf Kumpfe, Rudolf Muron, Ernst Link und Gerhard Joksch den Neuburger Billardclub.

Bald kamen weitere Billardfreunde mit Otto Richter, Karl Günzl und G. Schmitt hinzu. Jedoch das Spiel auf dem wenig gepflegten und sich in schlechtem Zustand befindlichen Billardtisch konnte die Billardspieler auf Dauer nicht befriedigen. Die Gastwirte hatten nur wenig Verständnis für die Billardfans und so war man zur Eigeninitiative gezwungen. Treibende Kräfte waren hier besonders Lanig und Blaschke. Doch die Schwierigkeiten des Besorgens und Finanzierens waren erheblich.

Auf eigenes Risiko kaufte Karl Lanig um 500 Mark das Brett vom Arcoschlößchen und stellte dieses im Gasthaus zur Post und kurze Zeit später im Gasthaus Moggl auf.

Der erste Schritt war getan, man hatte ein eigenes Brett und bei Moggl eine angenehme Gaststätte mit netten Wirtsleuten.

Durch den regen Spielbetrieb stellte sich jedoch bald heraus, daß ein Brett zu wenig Spielmöglichkeiten bot, da sich auch zusehens Gäste einfanden. Unzufriedenheit durch lange Wartezeiten stellte sich ein. Ein zweites Brett mußte her. Nachdem Lanig und Blaschke je 1000 Mark beisteuerten und die meisten der bis jetzt genannten Leute sich mit 100 Mark beteiligten, wurde ein neues, modernes Billard bei der Fa. Kiesewetter bestellt. Idealismus, der gute Gemeinschaftsgeist, sowie die materielle Bindung brachten nun schnell die Geburtsstunde des Vereins.

 

Die Gründung der Billardfreunde Neuburg/Donau e.V. 1954

Die Führung des Vereins übernehmen:

1.Vorstand: Josef Blaschke

2.Vorstand: Karl Lanig

Kassier: Karl Lanig

Schriftführer: Rudolf Kumpfe

Vergnügungs-Obmann: Rudolf Schäfer

Die Mitgliederzahl stieg und 1958 wurde das neue Brett geliefert, das zugleich ein neues Problem auftat, denn niemand wollte mehr auf dem alten Brett spielen. Lange Wartezeiten und praktisch wieder nur ein Brett für den Spielbetrieb sorgten für Unmut. Durch den regen Unternehmungsgeist der Vereinsführung wurde kurzerhand ein zweites neues Brett bestellt, das im August 1958 bereits im Vereinslokal aufgestellt werden konnte.

Spieleifer vergrößerte und steigerte bald die Leistung der Spieler. Der Verein gewann an Ansehen durch seine spielerischen Leistungen sowie durch seine frohe Geselligkeit. Bald kamen Freundschaftspiel-Angebote von auswärtigen Vereinen wie Tutzing, Kempten und Schwäbisch-Gmünd. Diese regelmäßigen Freundschaftspiele waren Höhepunkte im Spielbetrieb und im Vereinsleben, und man lernte stets an Technik dazu.

 

Beitritt Bayerischer Billardverband

Im Oktober 1961 wurde bei einer Monatsversammlung, mittlerweilen unter Führung von Hans Hutter, der Beitritt zum “Bayerischen Billardverband” beschlossen, da immer mehr jüngere Mitglieder das Billardspiel nicht nur als Hobby, sondern mehr als Sport ansahen. Und dieses nicht zum Nachteil des Vereins, ein großer Spieleifer tat sich auf, um für die kommenden Verbandsspiele gerüstet zu sein. Bei Kreismeisterschaften spielten die Billardvereine Kempten, Kaufbeuren, Augsburg und Neuburg in drei Klassen gegeneinander. Diese Pflichtspiele erhöhten die Spielstärke der Spieler und brachten Erfahrung. Diese konnten besonders Reinhold Aumann (dreimal Kreismeister im Dreiband in Folge) sowie Karl Müller und Ludwig Hochmuth nutzen. Die Billardfreunde Neuburg sind weitaus der kleinste Verein im Kreis Schwaben, aber sie spielen unter den übrigen Vereinen eine maßgebliche Rolle. Aus den Reihen der aktiven Mitglieder gingen mehrere Kreismeister in den verschiedensten Klassen hervor.

Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Vorstand des Vereins und seiner Verdienste wurde

Josef Blaschke Ehrenmitglied.

1962 stiftete Josef Blaschke einen Wanderpokal für eine Vereinsmeisterschaft.

In den Jahren 1969 – 1974 spielte unsere 1.Mannschaft erfolgreich in der Bayernliga mit. Dies war ein großer sportlicher Erfolg für unseren Club.

Bis 1972 leiteten die Geschicke des Vereins abwechselnd Hans Hutter und Karl Lanig als 1. Vorstand. Ihnen zur Seite stand in bewährter Weise jahrelang unser Schatzmeister Ernst Weiß. Doch bei der Generalversammlung im Januar 1973 trat plötzlich ein großes Problem auf. Die Vorstände sowie der Schatzmeister stellten sich nicht mehr zur Wahl. Auf gute Aufbauarbeit und Erfolge zurückblickend waren sie der Meinung, es sollte jetzt eine junge Mannschaft die Leitung des Vereins übernehmen. So wurde einstimmig zum 1. Vorstand Peter Grünert, zum 2.Vorstand Wolfgang Seitz und zum Schatzmeister Herbert Schiller gewählt. Doch im Jahr 1974 legte der 1.Vorstand sein Amt aus beruflichen Gründen nieder und so wurde Wolfgang Seitz zum 1. Vorstand gewählt. 2.Vorstand und Schatzmeister wurde Herbert Schiller. Als Sportwart konnte wieder Reinhold Aumann, der dieses Amt ja schon bis 1966 und 1970 betraut hatte, gewonnen werden.

 

Umzug ins Café Huber

Besondere Umstände waren es, die die Vorstandschaft vor neue Schwierigkeiten stellten. Wir waren bis 1975 als Verein in Gasthaus Moggl zu Hause, doch bedingt durch den Verkauf des Hauses an die Stadt Neuburg und anschließendem Abbruch zwecks Sanierung der Unteren Stadt waren wir gezwungen, einen neuen geeigneten Raum zu suchen. Was für ein Problem! Nach langen Gesprächen und Verhandlungen fanden wir im Keller des Café Huber eine neue Unterkunft. Doch dieser Raum war auf die Dauer nur eine Notlösung. Er war zu klein und zu niedrig. Dieser Umstand machte sich auch in sportlicher Hinsicht negativ bemerkbar. Viele aktive Spieler blieben weg.

Wegen des Umbaus der Kellerräume des Café Huber erfolgte die zwangsläufige Kündigung des Besitzers an die Billardfreunde. Er konnte uns eigentlich keinen größeren Gefallen tun, denn wir waren jetzt gezwungen, uns ein neues – unseren Vorstellungen entsprechendes – geeignetes Clubheim zu suchen.

Wir waren also wieder soweit wie 1975.

Durch die Vermittlung von Herrn Senner aus Ried sowie dem beispielhaften Einsatz von Helmut Kumpfe und Reinhold Aumann fanden wir im Gemeinschaftshaus Neuburg-Ried ein neues Clublokal.

Im Frühjahr 1979 gingen wir nun verstärkt daran, den Ausbau des Dachgeschoßes im Gemeinschaftshaus Ried voranzutreiben. Wir wollten nun einen eigenen Billardraum haben, um endlich wieder Turnier- bzw. Meisterschaftskämpfe durchführen zu können. Es wurde also der Beschluß gefaßt, einen Pachtvertrag mit der Stadt Neuburg auf 30 Jahre abzuschließen und das Dachgeschoß auf eigene Kosten und eigenen Vorstellungen entsprechend auszubauen. So mußte, lt. Kostenvoranschlag, ein Betrag von DM 42500.- erbracht werden.

In Eigenarbeit von über 2000 Stunden konnten wir den an sich nackten Speicher zu einem gepflegten Billardraum ausbauen. Gedankt sei hier für den großzügigen Zuschuß der Stadt Neuburg, dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, der Regierung von Oberbayern und dem Bayerischen Billardverband. Dies wäre aber alles nicht möglich gewesen ohne den Einsatz vieler Mitglieder, Freunde und Gönner der Billardfreunde, die ihre Freizeit dafür opferten. Besonders danken wir unserem Ehrenmitglied Herrn Josef Rein, welches die Oberaufsicht führte.

Bei der Generalversammlung im Januar 1979 mußte, weil Peter Gangl das Amt als 1.Vorsitzender niederlegte, eine neue Vorstandschaft gewählt werden. Gewählt wurden

1.Vorstand Herbert Schiller, 2.Vorstand Gaby Kumpfe, 3.Vorstand und Schatzmeister Reinhold Aumann und Sportwart Helmut Kumpfe.

 

Einweihungsfeier in Ried und die Zeit danach bis 2002

Im Oktober 1979 konnte dann in Verbindung mit einer schönen Einweihungsfeier im wohl schönsten Clubraum des Bayerischen Billardverbandes auf einem großen Tisch und drei kleinen Tischen der Spielbetrieb aufgenommen werden.

 

Chronik über 30 Jahre Billardfreunde Neuburg

Das neue Billardlokal brachte für den Verein einige positive Veränderungen. Es war nun endlich der bisher fehlende große Tisch für das Dreiband- Spiel vorhanden. Diese Spielart war zwar bei den Neuburgern schon vorher sehr beliebt, aber man konnte im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen nur auf den normalen Turniertischen, das heißt nicht optimal trainieren. Darum wechselten die meisten der guten Spieler zur Disziplin Dreiband auf den großen Tisch und die Leistungen wurden schnell besser. Dies war auch ganz maßgeblich ein Verdienst von Hans Dirsch, der als einer der besten bayerischen Dreibandspieler ein großes Vorbild war. Immer wieder stellte er sich als Trainer zur Verfügung, auch für die anderen Spielarten.

Zum anderen kamen bald billardbegeisterte Schüler und Jugendliche hinzu und sogar drei junge Damen, die ihre Freude am Billardspiel entdeckten. Der Trainingsbetrieb nahm erfreulich zu. Die Jugendturniere, für deren Sieger unser Vereinskamerad Karl Günzl Medaillen und einen Pokal gestiftet hatte, erfreuten sich reger Teilnahme.

Auch einige passive Mitglieder traten dem Verein bei, die die gesellschaftliche Seite des Vereins schützten.

Im Jahr 1980, also ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Lokals hatte der Verein 63 Mitglieder, und zwar 43 aktive Billardspieler – davon 16 Jugendliche – und 20 passive Mitglieder.

Anläßlich der Feier des 30 jährigen Bestehens der Neuburger Billardfreunde im Jahr 1984 konnten wir einen Billard- Länderkampf zwischen Österreich und Deutschland in unserem Vereinslokal ausrichten. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und es wurden großartige spielerische Leistungen in den verschiedenen Disziplinen gezeigt.

Im August 1987 verstarb leider unser 1. Vorstand Herbert Schiller, der bei der Erstellung unseres neuen Billardlokals so unermüdlich mitgewirkt und einen großen Teil der Verantwortung getragen hatte. Die Position des 1. Vorstandes übernahm daraufhin der bisherige 2. Vorstand Anton Schmid.

Die neue Vorstandschaft nach der Neuwahl im Jahre 1987

1. Vorstand Anton Schmid

2. Vorstand Robert Dießner

3. Vorstand u. Kassier Reinhold Aumann

Sport- und Pressewart Helmut Kumpfe

Schriftführer Hans Dirsch

führte den Verein bis zum Jahre 1993.

Viele Bezirksmeisterschaften der Klassen 1 bis 6 wurden seither in unserem Vereinslokal ausgetragen. Die hierzu angereisten Spieler aus Augsburg, Kempten, Kaufbeuren-Neugablonz und Neu-Ulm haben sich bei uns immer sichtlich wohlgefählt und lobten die vorbildliche Ausstattung und Atmosphäre unserer Sportstätte.

Sportlich ging es voran. Beim Dreiband brachten vor allem der bisher schon so erfolgreiche Reinhold Aumann, aber auch Helmut Kumpfe und Ludwig Hochmuth immer bessere Leistungen. Helmut Kumpfe wurde zunehmend der beste Spieler des Vereins in den anderen Disziplinen.

Als Mitte der 80 er Jahre das Interesse am Spiel- und Trainingsbetrieb, vor allem bei den Jugendlichen nachließ, beschloß der Verein, dem Trend der Zeit zu folgen und die Möglichkeit zu bieten, in unserem Verein auch Pool- Billard spielen zu können. Man ersetzte einen alten, kleinen Carambol- Tisch durch einen Acht-Fuß-Tisch für Pool- Billard und hoffte, damit neue Mitglieder zu gewinnen. Doch bald wurde klar, daß fast kein Pool- Spieler aus der Stadt den Weg in unser Lokal machen und daß kein Vereinsmitglied vom Carambol- Billard zum Pool- Billard wechseln wollte. So mußte das Experiment erfolglos abgebrochen werden. Es wurde wieder ein neuer Carambol- Tisch beschafft.

Bei den Neuwahlen im Jahr 1993 wurde Helmut Kumpfe zum 1. Vorstand gewählt und Anton Schmid übernahm die Position des Sportwartes.

Im Oktober 1995 starb ganz plötzlich im Alter von 65 Jahren unser Vereinskamerad Ludwig Hochmuth. Er hatte 30 Jahre lang durch seine sportlichen Leistungen und seine Kameradschaft das Vereinsleben maßgeblich geprägt.

Im Herbst des Jahres 1997 wurde dann die neue Vorstandschaft gewählt:

1. Vorstand Helmut Kumpfe

2. Vorstand Anton Schmid

3. Vorstand und Kassier Reinhold Aumann

Sportwart Birgit Rein

Schriftführer Christa Meier

Im Jahre 1998 wurde der letzte alte kleine Turniertisch durch einen neuen ersetzt. Somit hatte der Verein nun nur noch moderne, sportgerechte Tische, die erst zur Eröffnung des neuen Billardlokals oder später beschafft worden waren.

Seit der Eröffnung des neuen Billardlokals hat der Verein zahlreiche Freundschaftsspiele gegen andere Vereine durchgeführt. Besonders hervorzuheben sind die Begegnungen mit Bensheim, sowohl in Bensheim als auch in Neuburg. Zu den Höhepunkten gehören hier das Treffen in Neuburg mit Zillenfahrt auf der Donau und anschließendem Sommerfest bei unserem Sportkameraden Reinhold Aumann im Jahr 1998, sowie die Begegnung während des Neuburger Schloßfestes 2001.

Die Neuburger Billardspieler waren immer bei dem alljährlichen Vierstädte- Freundschaftsturnier zwischen Siegenburg, Pfaffenhofen, Ingolstadt und Neuburg vertreten, bei dem um einen Wanderpokal gekämpft wird. Im Jahr 1998 wurde dieser Pokal nach dreimaligem Gewinn endgültig in das Neuburger Vereinslokal geholt.

Sehr großer Beliebtheit erfreute sich die alljährliche Weihnachtsfeier im neuen Vereinslokal.

Als weitere gesellschaftliche Höhepunkte können die in jedem Sommer für die Vereinsmitglieder und deren Familien und Freunde durchgeführten Zillenfahrten auf der Donau mit anschließendem Sommerfest im Garten von Reinhold Aumann genannt werden.

Die Billardfreunde Neuburg hatten Anfang des Jahres 2002 insgesamt 62 Mitglieder, und zwar 46 aktive Billardspieler – davon 16 Jugendliche – und 16 passive Mitglieder.